Neuer Hamburger Mietenspiegel 2013 – Extrem starker Mietenanstieg setzt sich fort
Der neue Mietenspiegel 2013 bestätigt die Einschätzung des MIETERVEREIN ZU HAMBURG, dass nicht nur Haushalte mit niedrigem Einkommen, sondern auch Normalhaushalte in Hamburg immer größere Schwierigkeiten haben, ihre Mieten zu zahlen. Seit 2011 sind die Durchschnittsmieten um 5,7 % gestiegen, von 7,15 € im Jahr 2011 auf 7,56 € im Jahr 2013. Zu beklagen ist insbesondere ein extrem starker Anstieg der Mieten im mittleren Segment des Wohnungsbestandes und im Altbau um bis zu 14 %. Die dort einst günstigen Mieten sind heute kaum bezahlbar. Von 2009 bis 2013 sind die Mieten um 11,5 % gestiegen bei einer Inflationsrate von lediglich 7 %.
Erstmalig wird bei der Beurteilung der ortsüblichen Vergleichsmiete eine energetische Komponente eingeführt. Die energetische Beschaffenheit der Wohnungen kann sowohl zu Abschlägen als auch zu Zuschlägen bei den Mieterhöhungen führen.
Der MIETERVEREIN ZU HAMBURG geht davon aus, dass der Aufwärtstrend bei den Mieten weiter anhalten wird, auch wenn mittlerweile die Zahl der erteilten Baugenehmigungen stark gestiegen ist. Die Vernachlässigung des Wohnungsbaus durch die früheren Senate hat zu einem Fehlbestand von mehr als 40.000 Wohnungen in Hamburg geführt. Dies schlägt sich nun bei der regelrechten Explosion der Mieten nieder. Vereinsvorsitzender Dr. Eckard Pahlke: „Wir nehmen den Senat beim Wort und erwarten, dass die erfreuliche Umsteuerung im Mietwohnungsbau zügig umgesetzt wird. Ebenfalls ist dafür Sorge zu tragen, dass die verschärften Wohnraumschutzbestimmungen (Zweckentfremdung) auch tatsächlich angewendet werden.“
Der MIETERVEREIN ZU HAMBURG fordert den Bau von jährlich 8.000 neuen Wohnungen, davon mindestens 3.000 Sozialwohnungen. Der Mietenanstieg bei Neuvermietung, im Bestand und bei energetischer Modernisierung muss endlich durch Gesetze beschränkt werden.
Miethöchstwerte für die Empfänger von Hartz-IV-Leistungen müssen umgehend aktualisiert werden. „Wir erwarten, dass dies zum Jahresanfang 2014 geschieht und nicht erst mit monate- oder jahrelanger Verzögerung”, fordert Pahlke.
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