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05.09.2023

Hohe Nachzahlungen für Heizkosten belasten Mieterhaushalte

Unserer Erfahrung nach ist jede zweite Nebenkostenabrechnung fehlerhaft. Deshalb ist es immer sinnvoll, die Abrechnung genau zu prüfen. Angesichts der letztjährigen Explosion der Energiekosten müssen Mieter:innen besonders kritisch sein.

Mit den besonders in 2022 stark gestiegenen Energiepreisen sind auch die Nebenkosten von Hamburgs Mieterhaushalten in die Höhe geschossen. Nachzahlungsforderungen für Heizkosten in vierstelliger Höhe sind keine Seltenheit, so die aktuellen Erfahrungen aus dem Beratungsalltag des Mietervereins zu Hamburg. Dessen Berater:innen stellen bei der Prüfung der Abrechnungen immer wieder fest, dass die Dezemberhilfen nicht berücksichtigt oder andere gesetzliche Vorgaben nicht eingehalten wurden. Hinzu kommen die üblichen Abrechnungsfehler, die Hamburgs Mieterhaushalte nach Schätzung des Mietervereins jährlich mindestens 12 Millionen Euro kosten.

„Unserer Erfahrung nach ist jede zweite Nebenkostenabrechnung fehlerhaft. Deshalb ist es immer sinnvoll, die Abrechnung genau zu prüfen. Angesichts der letztjährigen Explosion der Energiekosten müssen Mieter:innen besonders kritisch sein!“, sagt Dr. Rolf Bosse, Vorsitzender des Mietervereins zu Hamburg.

Sogar für Mieter:innen mit durchschnittlichem Gehalt stellt die Nachzahlung in vierstelliger Höhe eine große Belastung dar. Wer das nicht stemmen kann, darf trotzdem auf staatliche Hilfe hoffen. Sobald die Betriebskostenabrechnung im Briefkasten liegt, sollten betroffene Mieter:innen deshalb direkt bei ihrem zuständigen Amt einen Antrag auf Übernahme der Nachzahlung stellen. Arbeitnehmer:innen und Bürgergeldempfänger:innen wenden sich in diesem Fall an das örtliche Jobcenter. Für Rentner:innen ist das Grundsicherungsamt der richtige Ansprechpartner.

„Wir hören von Mitgliedern, dass die Mühlen der Bürokratie hier sehr langsam mahlen. Das muss besser werden, denn Vermieter:innen erwarten die Zahlung der Rechnung, sobald sie fällig ist. Wer das nicht kann, riskiert möglicherweise sogar die Kündigung des Mietvertrags“, warnt Klaus Wicher, Hamburger Vorsitzender Sozialverband SoVD. Er fordert: „Wir brauchen mehr Unterstützung und Beratung für die Betroffenen. Die zuständigen Ämter brauchen mehr Personal, damit Anträge zügig bearbeitet werden können. Auch die Härtefallfonds für Mieter:innen, denen eine Gas- oder Stromsperre droht, müssen aufgestockt werden!“

Viele der vom Mieterverein aktuell geprüften Heizkostenabrechnungen betreffen die SAGA Unternehmensgruppe. SAGA-Mieter:innen mit Gasheizungen (etwa 40 Prozent des Bestands, ca. 55.000 Haushalte) bekommen für das Abrechnungsjahr 2022 Nachzahlungsforderungen von bis zu 2.000 Euro. Grund dafür ist der Vertrag, den das städtische Wohnungsunternehmen und die mit 136.000 Wohnungen größte Vermieterin Hamburgs mit seinem Energielieferanten geschlossen hat. Da der Vertrag keinen Festpreis für die Laufzeit vorsieht, werden die Mieter:innen durch die heftigen Preissteigerungen des Markts in 2021 und 2022 stark belastet. „Die Saga hat einen sehr spekulativen Vertrag mit den Stadtwerken Flensburg abgeschlossen. Es stellt sich die Frage, ob sie die Treuepflichten für ihre Mieter:innen nicht verletzt hat“, sagt Dr. Bosse. „Wir erwarten nun von der Saga, dass sie Lösungen findet, so dass keine Mieterin und kein Mieter mit ihrer oder seiner Nachzahlung überfordert ist.“

Pressemitteilung zum Herunterladen

Kontakt:

Dr. Rolf Bosse, Vorsitzender Mieterverein zu Hamburg

040 / 8 79 79-200, 0162 / 1325110, Pressefotos: mieterverein-hamburg.de/de/kontakt/pressekontakt

Klaus Wicher, Landesvorsitzender Sozialverband SoVD Hamburg

Pressestelle 040 / 611607-42, 0151 / 445 456 93

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Mit 75.000 Mitgliedshaushalten Hamburgs größte Mieterorganisation
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