Hamburger Mietenstudie (HMS) ist eine Beruhigungspille der Wohnungswirtschaft
Die Wohnungswirtschaft verabreicht den Hamburger Mieter:innen und auch dem Senat ein Beruhigungsmittel. Wenn die Lage nicht so dramatisch ist, braucht es auch keine Anstrengungen, sie zu verbessern.
Hamburg hat einen gut funktionierenden Mietwohnungsmarkt – zu diesem Ergebnis kommt zumindest die heute veröffentlichte „Hamburger Mietenstudie“ des Center for Real Estate Studies (CRES), die im Auftrag der norddeutschen Wohnungswirtschaft bereits zum vierten Mal erstellt wurde. Die CRES als Forschungs- und Ausbildungsinstitut des Immobilienverbands Deutschland (IVD) kommt mit ihrer Untersuchung zu dem Schluss, dass die durchschnittliche Netto-Kaltmiete in Hamburg 8,71 Euro beträgt.
„Eine erste Befassung mit der Studie legt nahe, dass – wie auch schon 2019 und in den Vorjahren –die erhobenen Daten nicht repräsentativ sind. Zur Methodik der Datenerhebung habe ich mehr als eine Frage“, sagt Dr. Rolf Bosse, Vorsitzender des Mietervereins zu Hamburg. „Es ist wohl auch kein Zufall, dass die Veröffentlichung im Vorfeld des Wohngipfels der Stadtentwicklungsbehörde am kommenden Montag und der Veröffentlichung des Hamburger Mietenspiegels Ende des Jahres erfolgt. Hier verabreicht die Wohnungswirtschaft den Hamburger Mieter:innen und auch dem Senat ein Beruhigungsmittel. Wenn die Lage nicht so dramatisch ist, braucht es auch keine Anstrengungen, sie zu verbessern. Dabei zeigt allein die Verlängerung der Mietpreisbremsen- und Kappungsgrenzenverordnung, wie angespannt der Wohnungsmarkt ist!“, so Bosse.
Auch 2019 hatte die Wohnungswirtschaft auf Basis der CRES-Studie wohnungspolitische Maßnahmen zur Dämpfung der Mieten in der Hansestadt als nicht erforderlich erachtet. Nur vier Jahre später hat sich die Situation für Hamburger Mieter:innen jedoch deutlich verschärft: So sind die Kosten der Bestandsmieten laut Mietenspiegel auf durchschnittlich 9,29 Euro pro Quadratmeter geklettert, die Neuvertragsmieten liegen im Durchschnitt bei 14,75 Euro pro Quadratmeter (Ohmoor-Studie), mehr als 12.000 vordringlich wohnungssuchende Haushalte bleiben unversorgt und immer mehr Wohnungssuchende sind gezwungen, auf das Umland auszuweichen. Gleichzeitig ist die Fluktuation historisch niedrig: Wer nicht unbedingt umziehen muss, bleibt in seiner Wohnung.
„Vor diesem Hintergrund brauchen wir dringend wohnungspolitische Maßnahmen und die Unterstützung der Immobilieneigentümer, um die Klimaziele umzusetzen, bezahlbare Bestandsmieten zu sichern und gleichzeitig den dringend benötigten neuen Wohnraum zu schaffen“, sagt Dr. Bosse. „Wir erwarten, dass die Wohnungswirtschaft sich im Rahmen des Wohngipfels hierzu bekennt!“
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