Armutsgipfel 2025: Wege in eine gerechte Zukunft
Verbände, Politik und Zivilgesellschaft diskutieren in Hamburg über gemeinsame Strategien gegen Armut und soziale Spaltung.
Vertreter:innen der vier einladenden Verbände eröffnen den Armutsgipfel 2025 in der Patriotischen Gesellschaft.
Mehr als 150 Interessierte kamen heute in der Patriotischen Gesellschaft zusammen, um über Strategien gegen Armut und soziale Spaltung zu diskutieren. Der Mieterverein zu Hamburg, der SoVD Hamburg, der Paritätische Hamburg und der DGB Hamburg hatten gemeinsam zum ersten Hamburger Armutsgipfel 2025 unter dem Titel „Wege in eine gerechte Zukunft“ eingeladen.
In ihrem Grußwort erinnerte Mareike Engels, Vizepräsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft (Bündnis 90/Die Grünen), daran, dass „jede fünfte Mieterin, jeder fünfte Mieter armutsgefährdet ist“. Rolf Bosse, Vorsitzender des Mietervereins zu Hamburg, betonte: „Wohnungspolitik ist Sozialpolitik.“ Bezahlbarer Wohnraum bleibe einer der zentralen Schlüssel im Kampf gegen Armut.
Randolph Fries, Vizepräsident des Deutschen Mieterbundes, machte in seinem Grußwort deutlich, wie eng Armut und Wohnen miteinander verknüpft sind: Rund 50 Prozent der Mitglieder der Mietervereine bundesweit seien von Armut betroffen. „Das ist schlicht und ergreifend die Situation“, sagte Fries. Es fehle weiterhin an dringend benötigtem bezahlbarem Wohnraum. Um Zeit zu gewinnen, die notwendigen Wohnungen zu schaffen, forderte er einen Mietenstopp.
Besonders bewegend war der Beitrag von Erika Heine, die aus eigener Erfahrung über Armut und Wohnungslosigkeit berichtete. Sie schilderte eindrücklich, was es bedeutet, die eigene Wohnung zu verlieren – und wie schwer gesellschaftliche Teilhabe danach fällt. Ihr Appell: Betroffene müssen stärker gehört werden.
In Foren, Podien und Diskussionsrunden erarbeiteten die Teilnehmenden konkrete Forderungen und Lösungsansätze, die soziale, wirtschaftliche und wohnungspolitische Maßnahmen miteinander verbinden. Im Mittelpunkt standen Themen wie Stadtentwicklung und Armut, die Beendigung von Obdach- und Wohnungslosigkeit bis 2030, Armutsbekämpfung und Wirtschaftsentwicklung, Chancen für gesellschaftspolitische Entwicklungen und soziale Teilhabe.
Der Armutsgipfel 2025 machte deutlich: Politik, Verbände und Zivilgesellschaft müssen künftig noch enger zusammenarbeiten, um wirksame Strategien gegen Armut zu entwickeln und soziale Teilhabe für alle Hamburger:innen zu sichern.